DSDS 2011 – 4. Mottoshow Partykracher

Wer bei Marco Angelini’s Outfit und „Kriegsbemalung“ etwas von KISS erwartet hatte, wunderte sich sicher etwas über den Robbie Williams Song. Trotzdem ist es dem Österreicher gelungen, seine von Jurorin Fernanda Brandao bereits mehrfach angemahnte „dreckige Seite“ zu zeigen. Robbie Williams-Song mit Kiss-Outfit und -Performance, darauf muss man erstmal kommen, aber war gut und hat entertained. Ardian Bujupi scheint hingegen seinen leistungsmässigen Zenit bereits erreicht zu haben. Performance und Stimme solide, aber vom Hocker riss es, wie schon in der letzten Show, niemand wirklich. Ohne weitere Steigerung dürften die Chancen schwinden und auch diesmal musste Ardian bei der Verkündung der Weiterkommer mit am längsten zittern.

Ausgeschieden ist „Schlageronkel“ Norman Langen. Offenbar sind Schlager für DSDS doch nicht so der „Bringer“ und „Hey Baby“ laut „Jury-Präsident“ Bohlen etwas zu Ballermann-mässig. Norman wird sicher auch ohne DSDS seinen Weg machen, denn Stimmung machen kann er. Macht er das vor dem richtigen Publikum, dann passt es schon. Überraschend klar weiter hingegen die Schweizer Tanzmaus Zazou Mall, die zwar nicht so sehr mit ihrer Interpretation des Katy Perry Hits überzeugte, sondern wieder einmal durch Outfit, Präsenz und Performance. Bohlen meinte jedoch wenig freundlich, das „Gequake nicht mehr hören zu können“. Dabei kann Zazou durchaus mehr und hat das auch bereits in der zweiten Mottoshow gezeigt. Sie muss sich nur trauen, denn mit Zurückhaltung ist bei DSDS nichts zu gewinnen.

Sebastian Wurth hat mit Culcha Candela leider keine optimale Wahl getroffen. Zwar lieferte der 16jährige eine solide Leistung ab, aber so ganz wollte der Titel dann doch nicht zu ihm passen. Der gestern im Publikum sitzende (an seinem 18. Geburtstag) „Checker“ Thomas Karaoglan hatte den gleichen Titel „Monsta“ in der letzten DSDS Staffel vor einem Jahr zwar gesanglich deutlich schwächer, aber mit spürbar mehr Pep abgeliefert. Pietro Lombardi hatte sich den Song ausgesucht, den er schon auf den Malediven in einer sehr freien Interpretation zum besten geben musste, weil er damals das Lied überhaupt nicht kannte. Diesmal war der alte Doris Day-Titel „que sera“ sehr gut erkennbar, in „lombardischer“ Partyversion mal etwas anderes und riss vor allem auch die Zuschauer mit.

Schliesslich noch Rückkehrerin Sarah Engels, die nach ihrem Comeback in der letzten Woche nun schon die zweite Mottoshow klar überstanden hat. Von den Juroren Patrick Nuo und Fernanda Brandao nur gutes, meinte Dieter Bohlen, einige schiefe Töne gehört zu haben, besonders in den Tiefen. Für Bohlen ist Sarah klar die Balladenqueen und sollte hier ihre Prioritäten setzen. Hier kann man jedoch geteilter Meinung sein. Zwar begann Sarah etwas schwach, fand dann aber schnell und immer besser in den Song (Release me von Agnes) hinein, und das auch sehr überzeugend mit viel Pep. Auch schnellere Titel stehen Sarah sehr gut, denn hier ist sie deutlich lockerer und kann mehr „Gas“ geben. Optimal ist sicher eine gute Mischung aus Balladen und etwas flotteren Songs.

Wenn sich nichts entscheidend ändert, kann man nach der nächsten Show in zwei Wochen entweder Zazou oder Ardian auf dem Abstellgleis erwarten, denn alle anderen sind zur Zeit gesanglich stärker.

© 03.2011 Norbert Warnke

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