
Sollte Europa (also die Länder der Europäischen Union) versuchen, trotz angestrebtem Waffenstillstand weitere Waffen in die Ukraine zu liefern und weiter von „Friedenstruppen“ reden, die in Wahrheit eher eine Vorhut einer grösseren Kampftruppe wären, die man möglichst dicht an Russland positionieren will, könnte das einen Waffenstillstand zunichte machen und damit alle Bemühungen um ein Ende des Krieges torpedieren.
Hier allerdings sieht man bereits heute international die USA und Russland als deutlich positiver gegenüber den letzten Jahren.
Die EU und Deutschland jedoch nimmt man in vielen Teilen der Welt zunehmend als Kriegstreiber und höchst aggressiv, sowie an einem Frieden nicht interessiert wahr.
Insgesamt wäre es für Russland in der Folge eine Rückkehr auf die internationale Bühne, für die USA das Ende der bereits fortgeschrittenen Isolation (gerechnet auf die nicht-westliche Mehrheit der Weltbevölkerung), für die EU und Deutschland (Der verbleibende Westen ohne die USA schrumpft auf unter 10% der Weltbevölkerung) jedoch eine deutliche Zunahme der eigenen Isolation, die man sich mit Forderungen, Schulmeistereien und diversen Szenarien von Druck und Einmischung selbst geschaffen hat und nun mit nahezu weltweit deutlich sichtbarer Kriegstreiberei noch verstärkt. Aber auch das Verhältnis zu den Führern der islamistischen Milizen in Syrien lässt beispielsweise die deutsche Bundesregierung in weniger gutem Licht dastehen. Die schrittweise Aufhebung von Sanktionen gegen das Regime, das mutmasslich mindestens mit verantwortlich für aktuelle Pogrome, Verfolgungen und Massenmorde an religiösen und ethnischen Minderheiten sein dürfte, trägt ebenfalls nicht zum Ansehen Deutschlands und der EU allgemein bei.
Wirtschaftlich wäre eine irgendwie geartete Zusammenarbeit zwischen Russland und den USA für beide Staaten zunächst einmal förderlich, zumal es bereits bei den Bodenschätzen der Ukraine und mögliche Beteiligungen in Russland um Billionen ginge. Die EU jedoch blieben womöglich aussen vor und zur bereits begonnenen Deindustrialisierung und der desaströsen Migrationspolitik in Europa fallen geringere Einnahmen mit stark steigenden Ausgaben zusammen, was extrem schädlich für die Wirtschaft wäre. Parallel könnte die EU ebenso wie die NATO vor einer Spaltung stehen, letztere womöglich sogar vor der Auflösung und für mehrere Länder der EU werden Bürgerkriegsprognosen zunehmend realistischer.
Das alles und noch viel mehr Dinge wären unmittelbare und mittelbare Folgen des vom Westen (hauptsächlich von den USA und Deutschland) unterstützten Kiewer Putsches von 2014. Während Russland mit seiner Linie und Wirtschaft weitgehend stabil bleibt und die USA mit ihrem Umschwenken auf Friedenskurs noch die Kurve bekommen haben, kommt es nun auf Westeuropa an, ob man auch hier noch umzuschwenken in der Lage ist, oder ob man der eigenen Ideologie weiter stur folgt und damit auch den eigenen Absturz beschleunigt, statt ihm gegenzusteuern. Die Bundestagswahl wäre eine gute Gelegenheit, eine neue Regierung neuer Kräfte zu etablieren, die glaubwürdig auch hinsichtlich der Ukraine andere Wege beschreiten hätten können. Wer jedoch bereits vorher auf Krieg gesetzt hatte, dem wird man ein Umschwenken hinterher kaum abnehmen. Das Zeitfenster, in dem Gegensteuern noch möglich ist und erfolgversprechend sein könnte, schliesst sich allerdings bereits.
Der letzte Staatschef der früheren Sowjetunion, Michail Gorbatschow, sagte einst so etwas wie „wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“ und Westeuropa könnte jetzt durchaus sehr ähnlich dastehen wie die frühere DDR 1989 kurz vor der „Wende“…
ACHTUNG – Der Beitrag geht zwar von aktuellen Gegebenheiten aus, kann aber kurz- bis langfristige Abweichungen und Reaktionen nicht vorhersehen. Sollten einzelne oder alle Akteure also noch zur Besinnung kommen, Pläne ändern oder sich neue Umstände ergeben, könnte es auch völlig anders kommen als beschrieben.