
Nach dem kürzlichen Gipfel zwischen dem russischen Präsidenten Putin und US Präsident Trump, auf dem unter Anderem auch Möglichkeiten zum Frieden in der Ukraine erörtert wurden, mehren sich Stimmen der EU Eliten und Kiew, hiermit alles andere als einverstanden zu sein. So mischen sich die EU Eliten gleich wieder kräftig mit ein und wollen unbedingt dabei sein, wenn Trump mit dem ukrainischen (abgelaufenen) Präsidenten Selenski den Weg erörtert. Man mag weder Selenski allein mit Trump zusammentreffen lassen, noch selbst völlig aussen vor bleiben und Gebietsabtretungen mag man schon gar nicht. Verhandlungen wollen Kiew, Brüssel und Berlin nach wie vor erst nach einem Waffenstillstand und diesen auch sogleich für Umgruppierungen der ukrainischen Armee und weitere Waffenlieferungen nutzen, wie man es mit Minsk2 getan hatte – Zeit gewinnen und dann gestärkt weiter kämpfen. Man will nach wie vor die komplette Ukraine in den Grenzen von 2013, diese Ukraine komplett in EU und NATO und Russland weiter zurückgedrängt sehen und schert sich nicht um die Wünsche der Einwohner der umkämpften Regionen, die nach jahrelangem Beschuss manches wollen, aber nicht wieder zur Ukraine gehören. Man bezieht sich auf das in der UNO Charta festgeschriebene Selbstbestimmungsrecht der Völker, das man im Westen zwar für das Kosovo gelten lässt, nicht aber für Regionen, die mit dem Westen nichts zu tun haben wollen. Jene muss man notfalls dazu zwingen (und sei es mit militärischer Gewalt), diesen Westen toll zu finden, in die NATO aufgenommen zu werden und sich in Armeen einreihen zu lassen, die in absehbarer Zeit gegen die eigenen Freunde und Verwandten kämpfen sollen.
Dabei wäre es im Sinne des Friedens durchaus eine optimale Lösung, zum Einen einen sauberen Schnitt an der Mentalitätsgrenze zu ziehen, so dass alle Einwohner (auf jeden Fall eine grosse Mehrheit) zufrieden sein können ohne feindliche Nachbarn. Doch das ist etwas, was man im Westen und in Kiew nicht will. Man will in Kiew auch die Einwohner der umkämpften Regionen nicht, wäre sie am liebsten los. Doch es ist nun einmal deren Heimat und das seit Jahrhunderten und zudem auch ur-russisches Kernland, das einst einer ukrainischen Sowjetrepublik zur Verwaltung überlassen wurde (Inland!) und nicht einem Staat namens Ukraine (Ausland!), den es zu jener Zeit noch gar nicht gab. Die Menschen dort und ihre Vorfahren leben in den Regionen seit vielen Jahrhunderten. Warum sollten sie die eigene Heimat verlassen müssen? oder warum sollten sie ihre eigene Sprache und Kultur aufgeben müssen? Nur, damit eine fremde Regierung mit fremder Mentalität sich die Bodenschätze einheimsen und an ein fremdes Imperium verhökert, durch das man sich aktuell bedroht und bekämpft sieht?
Die Auffassungen gehen hier auseinander, ebenso die Interpretation der Gegebenheiten. Natürlich kann nicht jeder recht haben, wenn man das gleiche will, nämlich Land und Werte. Nur reklamieren die Einwohner ihr Recht auf Heimat und die Nachbarn ihr Recht auf territoriale Integritär und Gebiete, in denen diese Menschen zumeist nicht leben und nie gelebt haben. Doch steht hier noch ein anderer Anspruch über alledem, nämlich der Anspruch des Westens auf die für die Energiewende, die Energiesicherheit und den eigenen schwindenden Wohlstand dringend benötigten Bodenschätze, die man auf westeuropäischem Territorium nicht findet. Bei den durch steigende Nachfrage allerdings parallel steigenden Preisen will man diese auch nicht gerade teuer kaufen. Ein Land (etwa durch Krieg und Waffenkäufe) in die Schuldenfalle ziehen, garantiert für später allerdings äusserst günstige Preise. Blöd nur, wenn dieses Land, das man da teuer „unterstützt“ hat, im Begriff ist, diese Bodenschätze zu verlieren, die gerade unter den umkämpften Regionen liegen. Bekommt man sie nicht, waren alle bisherigen Ausgaben umsonst und im Falle eines Friedens bekäme man sie nicht…
Die Weichen in Richtung Frieden sind vorgestellt. Nun kommt es darauf an, wie die Akteure in Kiew, Brüssel, Berlin, London und Paris sich entscheiden. Die Entscheidung kann im schlimmsten Fall bedeuten, dass Westeuropa selbst mit in den Krieg gezogen wird oder weitere Länder hineingezogen werden. Europa hat die Möglichkeit, eine Kehrtwende zu vollziehen und das Töten endlich beenden zu helfen oder man kann weiter Öl ins Feuer giessen, mitsamt der Gefahr weiterer Eskalation . womöglich inklusive deutscher Kriegsbeteiligung. Die auch durch Paris und London mit angefeuerte Bundesregierung (hier vor allem Merz persönlich) ist angeschlagen mit deutlichem Verlust an Einfluss und Ansehen. Womöglich könnte das reichen, dass die Führungsrolle in der EU nun Frankreich zufallen könnte. Ob sich hieraus in Deutschland eine handfeste Regierungskrise ergibt, könnte durchaus wahrscheinlich werden.
Doch auch für Westeuropa könnte gelten, dass eine Kehrtwende dem Kontinent und der EU wieder zu Aufwind verhelfen könnte. Doch mit den aktuellen Regierungsparteien und Mehrheitsverhältnissen scheint das eher fraglich.