Selbstbestellernetzwerke

Die sogenannten „Konsumentennetzwerke auf Selbstbestellerbasis“ bergen verschiedene Risiken, die man mitunter erst auf den zweiten Blick sieht.

1. Dadurch, dass jeder nur für den Eigenbedarf Waren bezieht, ist der Umsatz je Teilnehmer recht gering.

2. Durch fehlen einer Verkaufsmöglichkeit fehlt auch eine Verdienstmöglichkeit.

3. Dadurch, dass es keine vergünstigten Einkaufspreise gibt, kann man als Partner auch für den eigenen Bedarf nicht vergünstigt einkaufen.

4. Für eigene Umsätze gibt es oft keine Provision, diese bekommt der Sponsor und die Upline.

5. Bei solchen Geschäften kann man nur verdienen, wenn man mehrere weitere Teilnehmer ins System bringt. Da dies sehr vielen nicht gelingt, steigen diese Teilnehmer meist schnell wieder aus. Man muss diese also wieder durch neue Teilnehmer ersetzen. Verdienst gibt es also nur, wenn man mehr neue Teilnehmer ins System bringt als hinten wieder runterfallen.

6. Handelt es sich um in Deutschland nicht zugelassene Produkte, kann auch deren Bewerbung bereits gesetzlich verboten sein.

7. Da keine echten Händler geworben werden können, sondern nur Verbraucher, kann die Bewerbung eines solchen Geschäfts leicht mit dem § 16 Abs. 2 UWG in Konflikt kommen, der sogar eine Strafbarkeit vorsieht (bis zu 2 Jahre Gefängnis).

8. Es gibt oft keinen echten Bedarf für die Produkte. Es werden Verbraucher geworben, die die Produkte nicht deshalb beziehen, weil sie einen Bedarf haben, sondern deshalb, weil man nur dann auch an selbst geworbenen weiteren Teilnehmern mitverdienen kann.

9. Bei solchen Systemen sind die Produkte oft nebensächlich, beworben wird nur das Geschäft. Steht jedoch vor allem die Anwerbung weiterer (zahlender oder kaufender) Teilnehmer im Vordergrund, besteht mitunter sogar die Möglichkeit, dass es sich um ein Schneeballsystem handelt.

Die entsprechenden Unternehmen und Netzwerke könnten nun auch in den USA Probleme bekommen, denn die FTC (Federal Trade Commission), der Wettbewerbshüter des US-Marktes versucht derzeit, klare Regeln für die Definition „Kunde“ zu finden. Demnach darf ein Kunde keinesfalls Gewinnanteile aus den Provisionsplänen beziehen. Somit werden Kunden und Vertriebler (Händler, Vermittler) klar voneinander getrennt.
Quelle: Netcoo

Einige weitere gute Anhaltspunkte bietet der Flyer der Verbraucherzentralen zum Thema Multilevel Marketing. Auch dieser Flyer zeigt auf, wie man seriöse Geschäfte von zweifelhaften Systemen unterscheiden kann:
Quelle: Verbraucherzentrale Berlin

Aber ACHTUNG! Nicht alle Geschäfte, bei denen man für den eigenen Bedarf einkaufen KANN, sind unseriös oder zweifelhaft. Vorsicht ist nur dann anzuraten, wenn man Waren für den eigenen Bedarf beziehen MUSS, also ohne diese weiterverkaufen zu können oder zu dürfen.

© 2007 by Norbert Warnke

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